Metallsaitenharfe „Clairseach“

schottisch/gaelische Clairseach-Harfe im Tonstudio
Die Harfe in meinem Studio

Seit diesem Sommer habe ich auch Harfen in traditioneller Bauweise aus eigener Herstellung.

Dieses Exemplar ist eine aus Kirsche und Nussbaum gefertigte Metallsaitenharfe, gaelisch „Clairseach“. Die Clairseach kam wahrscheinlich um 1550 in Schottland auf, und verbreitete sich auch nach Irland und die Bretagne.

Die Harfe hat jetzt eine Aufrüstung mit Halbtonmechaniken bekommen , sogenannte „Blades“ das sind speziell auf die Metallsaiten abgestimmte Messingriegel , die in der Funktion den Mechaniken historischer Hakenharfen aus Böhmen und Tirol entsprechen , wegen der hohen Saitenspannung der Clarsach aber wesentlich massiver ausfallen.

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Die Metallsaiten zu spielen erfolgt mit einer Technik, bei der häufig nur leichte Anschläge mit Fingerspitzen und Nägeln eingesetzt werden, mit sehr wenig Kraftaufwand, und erzeugt einen hellen, silbrigen Klang mit langem Sustain. Könner dieser Instrumente beherrschen eine spezielle Technik, die Saiten für schnelle Passagen mit den Fingern in der Schwingung zu bedämpfen.

Klangbeispiel

Die nötige Technik zum Ziehen für Metallsaiten aus Bronze wurde um 1400 in Persien entwickelt. Gold und Silber konnte man schon viel früher zu dünnen Drähten ausziehen. Mit Stahl kann man das erst in der Neuzeit, daher hatten frühe Tasteninstrumente Saiten aus Messing.

Für die Existenz von Harfen mit Silber und Goldsaiten in der Antike, wie sie in Bibeltexten erwähnt werden, gibt es keinen wissenschaftlichen Beleg, zumal die Übersetzer dieser Texte offenbar keinen Unterschied zwischen Harfe und Leier machten.